Montag, 11. Juli 2011

Kultur in der Krise

Mehr oder weniger haben die meisten Wirtschaftsbereiche die Wirtschaftskrise, bei der es sich mehr um eine Bankenkrise handelte, überstanden, wenngleich die Bankenkrise selbst und damit verbunden die Krisen der eher wirtschaftlich schwachen Länder Irland, Spanien, Portugal und zuvor Griechenland sich noch mittendrin befinden, einige Länder davon vor dem Absturz. 

Dennoch wird gespart, und es wird nicht ganz klar, woher eigentlich das große Haushaltsdefizit herkommt, wenn parallel zum Sparen auch noch mit mehr Steuereinnahmen zu rechnen ist. Ein Teil dieses ominösen Loches dürfte durch die vielen Tricks entstehen, mit denen ehemalige Arbeitslose nun doch noch zu Arbeitnehmern werden, wenngleich auch nicht in der Form, dass die von diesen getätigten Steuern und Abgaben eine Größenordnung erreichen dürften, die als eine solche zu benennen wäre. Allemal aber wird an der Kultur im Lande gespart, gerade jener Bereich in den Länderhaushalten und dem der Bundesrepublik, der mit Abstand den kleinsten Teil ausmacht.

Da werden Subventionen an private Bühnen gekürzt oder vollständig gestrichen. Theater werden geschlossen, Personal abgebaut, Museen werden zusammengelegt, wenngleich auch für Prestigeprojekte hunderte Millionen zur Verfügung stehen, egal welche Folgekosten da noch auf die öffentliche Hand zukommen. 

Es ist fast unvorstellbar, aber Jahr für Jahr werden die Fördermaßnahmen für die Kunst und Kultur in Deutschland um ca. 240 Millionen Euro reduziert. Eine unvorstellbar hohe Summe, wenn man diese ins Verhältnis zu den Fördermaßnahmen stellt, eine kleinere Summe, zieht man die Höhe der vielen Fehlinvestitionen der öffentlich Hand zum Vergleich hinzu, die Jahr für Jahr ohne weitere Konsequenzen in einem Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler veröffentlich werden.

Nun mag man wieder die USA benennen, die immer als gutes Beispiel herhalten, in denen Kultur durchgehend privat organisiert wird, die USA als großes Vorbild und im Gegensatz zu den europäischen Systemen, wobei wie üblich die andere Seite der Medaille weggelassen wird. Kunst und Kultur sind dort eher Veranstaltungsreihen für die Eliten, die Allgemeinbildung der Bevölkerung ist erschütternd, und zudem spricht wenig dafür, unsere Traditionen, die sich seit geraumer Zeit erfolgreich gezeigt haben und zudem zu einem festen Bestandteil des gesellschaftlichen Zusammenhalts geworden sind, über Bord zu werfen, würden wir wohl auch nicht das Waffentragen als Grundrecht ins Grundgesetz schreiben. Dagegen wäre es unbedingt nötig, den Staat zu straffen, hier könnte die USA einmal als Vorbild genommen werden, womit wirklich große Summen eingespart würden, und man sollte einen festen Prozentsatz in allen Haushalten zur Durchführung der Kultur und zu deren Erhalt festschreiben. Die Selbstverwirklichung von Politikern dürfte wohl kaum Verfassungsrang erreicht haben. Oder arbeiten wir auch schon auf diesem Gebiet an der Aufgabe und Reduktion des „Deutschtums“ in Deutschland?

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